Eurasier von der Geißebach

Nur der, der einen Hund als Freund hat, weiß, was es bedeutet, einen wahren Freund zu haben.  (© Stefan Wittlin (*1961), Buchautor und Kolumnist)
 

Rassestandard

FCI-Standard Nr. 291 / 16.06.1999 /D -       Eurasier

Ursprung: Deutschland.

Datum der Publikation des gültigen Original-Standardes: 06. 01. 1994.

Verwendung: Begleithund.

Klassifikation FCI: Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp.
    Sektion 5 Asiatische Spitze und verwandte Rassen.
    Ohne Arbeitsprüfung.

Kurzer geschichtlicher Abriss:  1960 entstand durch Kreuzung von Chow-Chow
    und Wolfspitz eine  Hunderasse, die zunächst " Wolf-Chow " genannt wurde und
    nach  Einkreuzung des Samojeden 1973 in " Eurasier " umbenannt und von der  F.C.I. anerkannt wurde.

Allgemeines Erscheinungsbild:   Harmonisch aufgebauter, mittelgrosser, spitzartiger Hund mit Stehohren   in verschiedenen Farbschlägen; mit einer Haarlänge, die die   Proportionen des Körpers noch erkennen lässt; mittelschwerer Knochenbau.

Wichtige Proportionen:  Die Rumpflänge beträgt etwas mehr als die Widerristhöhe. Das Verhältnis   zwischen Länge des Fanges und Länge des Hirnschädels ist annähernd   gleich.

Verhalten / Charakter (Wesen): Selbstbewusst, ruhig, ausgeglichen mit hoher Reizschwelle, wach- und   aufmerksam ohne lautfreudig zu sein; mit stark ausgeprägter Bindung an   seine Familie; Fremden gegenüber zurückhaltend, ohne aggressiv zu sein; ohne Jagdtrieb. Zu vollen Ausbildung dieser Merkmale braucht der   Eurasier ständigen, engen häuslichen Kontakt zu seiner Familie und eine verständnisvolle, jedoch konsequente Erziehung.

Kopf:  Harmonischer, nicht zu breiter Schädel, Kopfform von oben und von der  Seite gesehen keilförmig, Nasenrücken und Hirnschädel parallel.

Oberkopf:
    Schädel: Flache Stirnpartie mit gut erkennbarer Stirnfurche; ausgeprägter Hinterhauptstachel.
    Stop: Wenig ausgeprägt.

Gesichtsschädel:
    Nase: Mittelgross, Nasenschwamm schwarz pigmentiert.
    Fang: Weder zu grob noch zu spitz; sich nach vorn bis zum Nasenschwamm  verjüngend; gerader Nasenrücken und gerade Unterkieferäste.
    Lefzen: Lippenränder straff und schwarz pigmentiert.
    Kiefer / Zähne: Kiefer kräftig; breiter Unterkieferbogen. Kräftiges,   vollständiges Gebiss (42 Zähne gemäss der Zahnformel); Zahnschluss   entweder Schere oder Zange; obere Schneidezähne greifen entweder eng   über untere Schneidezähne oder aufeinander; Prämolaren und Molaren in   einer Linie ohne Lücken; alle Zähne senkrecht im Kiefer stehend.
    Backen: Wenig betont.
    Augen: Dunkel, mittelgross, nicht zu tiefliegend oder hervorquellend;  leicht schräg gestellte Lidspalten; Lidränder schwarz pigmentiert und  straff anliegend.
    Ohren: Ca. eine Ohrbasisbreite voneinander angesetzt; mittelgross und  dreieckig; Stehohr mit leicht abgerundeten Spitzen. Ohrenspitzen und  Mittelpunkt des Stirnabsatzes bilden ein nahezu gleichseitiges Dreieck.

Hals: Von mittlerer Länge, in Harmonie zum Gesamtbild, gut bemuskelt; straff anliegende Kehlhaut. Fliessender Übergang zum Körper.

Körper: Kräftiger, nicht zu kurzer Rumpf.
    Widerrist: Betont.
    Rücken: Fest und gerade; sehr gut bemuskelt.
    Lenden: Von gute Länge und Breite, sehr gut bemuskelt.
    Kruppe: Gerade, breit und kräftig.
    Brust: Bis zu den Ellenbogen reichend; mit ovaler Rippenwölbung; gut   entwickelte Vorbrust, ohne jedoch betont zu sein; langes, weit nach   hinten reichendes Brustbein.
    Untere Linie: Leicht aufgezogen.

Rute:  Mit geradem Ansatz, rund und fest, von guter Dicke, sich dem Ende zu  verjüngend; buschig behaart, aufliegend, nach vorn über den Rücken oder  leicht seitwärts gebogen oder gerollt getragen; hängend bis zum  Sprunggelenk reichend.

Gliedmassen:

Vorderhand:
    Allgemeines:  Von vorne gesehen gerade und parallel gestellt; von der Seite  betrachtet mässig gewinkelt; Ober- und Unterarm fast von gleicher Länge.
    Schultern: Gut bemuskelt, Schulterblatt etwas schräg liegend.
    Oberarm: Mittellang und gut bemuskelt.
    Ellenbogen: Am Brustkorb anliegend.
    Unterarm: Mittellang; gut bemuskelt.
    Vorderfußwurzelgelenk: Kräftig.
    Vordermittelfuß: Mittellang; von vorne gesehen völlig gerade; von der  Seite gesehen leicht nach vorne gerichtet. Vorderpfoten: Oval; eng aneinanderliegende, mässig aufgewölbte Zehen; kräftige, dunkel   pigmentierte Krallen; feste, gut gepolsterte, schwarz pigmentierte   Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.

Hinterhand:
    Allgemeines: Von hinten gesehen gerade und parallel gestellt, von der  Seite betrachtet mässig gewinkelt. Ober- und Unterschenkel fast von   gleicher Länge.
    Becken: Leicht schräggelagert.
    Oberschenkel: Mittellang und stark bemuskelt.
    Knie: Stabil, nicht zu stark geöffnet.
    Unterschenkel: Mittellang, gut bemuskelt.
    Sprunggelenk: Nicht zu tief angesetzt, stabil, weder einwärts noch auswärts gerichtet.
    Hintermittelfuß: Gut lang und breit; von der Seite betrachtet senkrecht gestellt.
    Hinterpfoten: Oval, geschlossen, mässig aufgewölbt; kräftige, dunkel   pigmentierte Zehennägel; feste, gut gepolsterte, schwarz pigmentierte Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.

Gangwerk: Raumgreifend, mit viel Schub und gutem Vortritt.

Haut: Straff; pigmentiert.

Haarkleid:

Haar:  Am ganzen Körper dichte Unterwolle und mittellanges, lose anliegendes  Grannenhaar; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der Läufe kurzhaarig;  Rute, Rückseite der Vorderläufe (Fahnen) und Hinterläufe (Hosen) mit  langen Haaren besetzt. Behaarung am Hals nur mässig länger als am  Körper, keine Mähne bildend.

Farbe: Alle Farben und Farbkombinationen sind zugelassen, ausgenommen reinweiss, weissgescheckt und leberfarbig.

Grösse und Gewicht:
    Widerristhöhe: Rüden: 52 - 60 cm,
    Hündinnen: 48 - 56 cm.

Gewicht: Rüden: 23 - 32 kg, Hündinnen: 18 - 26 kg.

Massgebend  ist die Ausgewogenheit der Proportionen, doch sind die anzustrebenden  Idealwerte die mittleren Grössen- und Gewichtsangaben:

Widerristhöhe: Rüden: 56 cm,
    Hündinnen: 52 cm.
    Gewicht: Rüden: 26 kg, Hündinnen: 22 kg.

Fehler:  Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen  werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung  stehen sollte.

Ausschliessende Fehler:

  • Aggressiv oder ängstlich.
  • Ängstlichkeit, Scheuheit, übersteigertes Misstrauen.
  • Mangelndes Geschlechtsgepräge.
  • Fehlen eines Schneide-oder Fangzahns, auch mehrerer; Fehlen eines oder mehrerer        Prämolaren 3 oder 4 sowie eines oder mehrerer Molaren 1 oder 2; Gebissanomalien.
  • Ektropium, Entropium; zu tief liegende oder zu kleine Augen.
  • Distichiasis (Wimpern in doppelter Reihe angelegt).
  • Kippohren, Hängeohren
  • Knickrute.
  • Starke Pigmentverluste.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: www.der-eurasier.de